On the way with my fujifilms...



Bestand vor 2 Jahren: Fujifilm X-T1, X-E3, S5pro, X-E1 und Zubehör
Wie alles begann...

Als ich vor ein paar Jahren meine erste Fujifim-Kamera kaufte, ahnte ich nicht was daraus werden würde. Eigentlich - ja, eigentlich suchte ich nur eine Möglichkeit meine alten Zeiss- und Yashica-Objektive an einer Digital-Kamera zu nutzen. Dafür sind Spiegellose bestens geeignet und die Adapter nicht teuer. Eine gebrauchte X-E1, also eine Fuji der ersten Stunde, lief mir günstig über den Weg. Mit den Wahlrädern wirkte sie sehr vertraut und es waren nur wenige Einstellungen, die ich tatsächlich nachschlagen musste. Ein paar Tage später das erste Shooting im Studio. Ich war begeistert! Fuji X-E1 mit Zeiss T* 85mm/f2.8:



Zwar mußte ich, da die alten Objektive ja manuell einzustellen waren, langsamer arbeiten, aber selten hatte ich so wenig Ausschuß. Durch das "Focus-Peeking", also der farblichen Markierung der stellen im Sucherbild die gerade in der Schärfe lagen, waren die Bilder perfekt bei Offenblende. Da ich immer sehr präzise belichte, konnte ich mir tatsächlich die Nachbearbeitung sparen. Auch die Farben waren auf Anhieb so wie ich sie haben wollte. Oh, meine armen Nikons! Ich hatte mich in die Fuji verliebt.

Übersichtliches Einstellen
Besonders die Arbeit mit den Filmsimulationen der Kamera hatte es mir schnell angetan. In Verbindung mit Vintage-Linsen sah alles ein bisschen aus wie früher. Aber auch die Effekte die mit den Simulationen schnell zu erreichen waren begeisterten mich immer mehr. Plötzlich war der Himmel so blau, wie ich ihn sah - (fast) ganz ohne Bildbearbeitung. Aber mir lag auch der, wie man Neudeutsch sagt, der Workflow. Ich komme ja aus den analogen Zeiten. Da ist mir das Arbeiten mit Blendenring, Verschlusszeitenrad und Korrekturrädchen vertraut. Der Unterschied zu digitalen Anzeigen ist schnell erklärt: beim Digitalen bin ich gezwungen die Zahlen zu lesen - im Sucher oder auf einem Display. Bei analogen Anzeigen sehe ich bereits einfach an deren Stellung was in etwa eingestellt ist. Ein Umstand der mir heute das Aufsetzen der Lesebrille erspart. Gut, der Autofokus der X-E1 entpuppte sich als lahm, aber treffsicher - immerhin!

Liebhabereien...

 An meinen Geburtstagen flüchte ich manchmal nach Berlin. Klar, dass ich dort in Fotogeschäften und auf Flohmärkten stöbere. Bei solch einer Gelegenheit lief mir eine Fujifilm S5pro über den Weg. Der Kauf war etwas hektisch, da der Ladenbesitzer schließen wollte und ich noch zum Geldautomaten musste. Wir kamen zueinander. Die S5pro entstand auf Basis einer Nikon D200, also eine Spiegelreflex-Kamera, jedoch mit anderem Sensor und anderer Software. Ergo passte mein gesamtes Nikon-Equipment. Hach, und diese Farben! Auch die S5pro, die deutlich älter ist als die X-E1, verfügte über hervorragende Filmsimulationen. Ausserdem wurde die damalige Zeit ein wirklich hoher Kontrastumfang erreicht, der auch heute nicht schlecht ist. Der einzige Grund, dass sie im Urlaub zu Hause bleibt ist ihr hohes Gewicht. Spiegellose Kameras sind doch deutlich leichter.

Abschied und Ankunft

Apropros Gewicht und Reise... Inzwischen bin ich fast immer mit Ausrüstungen unterwegs, die in meinen - etwas ausgeleierten - Jackentaschen passen. Ein Body, zwei Objektive.Mehr brauche ich oft nicht. Mal sind es Weitwinkel- und Tele-Zoom, die den Weg ins Gepäck finden. Ein anderes mal zwei Festbrennweiten. Das einzige was im Urlaub an der X-E1 störte, war ihr gemächlicher Autofokus. Da dann auch noch die Entscheidung fiel, nur zu unterrichten und nicht mehr Aufträge zu fotografieren, konnte ich zunächst mal große Teile meiner Nikon-Ausrüstung abstoßen. Die brauchte ich ja bisher für den Job. Behalten habe ich nur ein paar alte Festbrennweiten für die S5pro und meine analoge Nikon F90x. Gelichzeitig suchte ich für meine Kurse eine Kamera die Tethered-Shooting beherrschte, also per Kabel verbunden die Bilder direkt auf dem Laptop ausgeben konnte. So kam eine X-T1 zu mir. Nicht nur, dass das Tethered-Shooting völlig problemlos klappte, sie bot natürlich auch schon wieder andere Filmsimulationen. Und ich Spielkind...

Die X-T1 erinnert mich sehr stark an meine analoge Contax 139Q. Form, Bedienung und die Art wie sie in der Hand liegen, sind sehr ähnlich. Ja, es ist ein wenig, als hätte man seine vertraute Liebe in digital in der Hand. Der Autofokus ist bei X-T1, dank aktueller Firmware, schnell und präzise. Selbst in nicht so ganz hellen Räumen arbeitet es sich toll. Rein optisch stehen ihr große Objektive auch besser, als den kleineren Kameras. Sieht dann halt nach was aus.

Kleiner, schneller, größer...

Zu guter Letzt kam noch eine X-E3 dazu. Ich liebe dieses handlich Formt der X-E Serie, wenn ich unterwegs bin. Fix ist die Kleine im Autofokus, ein paar Pixel mehr hat sie auch und natürlich Filmsimulationen. Die kleine Begleiterin für leichtes Gepäck. Oft habe ich sie nur mit dem XC 35mm/f2.0 dabei. Eine Garantie für entspanntes Fotografieren.

Größer geworden ist der Objektiv-Park. Die XC-Objektive (16-50mm, 50-230mm, 35mm) mit ihren Kunststoff-Gehäusen erweisen sich als erfreulich widersatndsfähig. Auch das Kunststoff-Bajonett trotzt häufigem Objektivwechsel erstaunlich gut. Hier die XCs im Einsatz:





Für den Portraitbereich kam noch ein Viltrox 85mm/f1.8 dazu. Eine herrlich scharfe Linse mit der ich viel Spaß habe. Hier in Hamburg beim Maskenzauber an der Alster:





Nach wie vor lieb sind mir die manuellen Objektive. Neben alten Yashica- und Zeiss-Linsen, meine neueste Erwerbung ein Yashica medical 100DX mit eingebautem Ringblitz, ergänzen noch einige neue "China-Linsen" meine Objektiv-Sammlung. Diese Gläser haben - wie man heute schmeichelnd sagt - Charakter, also Macken. Ein bisschen was für aussergewöhnliche Bilder. So ist die X-E1 häufig mit einem Zonlai 22mm/f1.8 in der Streetfotografie unterwegs. Für Portraits darf es auch gerne das 7Artisans 55mm/f1.4 sein. Hier mal die "Chinesen" im Einsatz:




Insgesamt bin ich sehr zufrieden und habe gefunden was ich gesucht habe. Die Kameras lassen sich so einstellen, auch durch die Filmsimulationen, dass es in der Regel keiner nachbearbeitung bedarf. Auch das ist für mich ein Stück Lebensqualität.

In diesem Sinne, geh' raus und mach' dufte Bilder!